Deutschland 2018

100.Geburtstag von Helmut Schmidt

2 Euro Deutschland 2018 100.Geburtstag von Helmut SchmidtNominal: 2 Euro
Kategorie: 2 Euro Gedenk-Umlaufmünze
Verpackung: in Rolle
Erstausgabe: 01.February 2018
Ausgabepreis: 2.00 €uro
Auflage: NP 30.000.000
Prägestätte: [nicht erfasst]
Künstler: Bodo Broschat
Münzzeichen: [nicht erfasst]
Sammlerausgaben: 4 Ausgaben
Serien: [Diese Münze ist keiner Serie zugeordnet]
Rand: [nicht erfasst]
© Copyright Bilder: [nicht bekannt]

Motiv:
Helmut Heinrich Waldemar Schmidt (* 23. Dezember 1918 in Hamburg; † 10. November 2015 ebenda) war ein deutscher Politiker der SPD. Von 1974 bis 1982 war er als Regierungschef einer sozialliberalen Koalition nach dem Rücktritt Willy Brandts der fünfte Bundeskanzler.

Links:
Wikipedia:
https://de.wikipedia.org/wiki/Helmut_Schmidt


Sammlerausgaben, die diese Gedenkmünze beinhalten:

100.Geburtstag von Helmut Schmidt J
2 Euro Coincard
[anzeigen]
 


2 Euro Set: 100.Geburtstag von Helmut Schmidt ST A,D,F,G,J
2 Euro Gedenkmünzen-Set
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2 Euro Set: 100.Geburtstag von Helmut Schmidt SP A,D,F,G,J
2 Euro Gedenkmünzen-Set
[anzeigen]
 


100.Geburtstag von Helmut Schmidt A
2 Euro Coincard
[anzeigen]
 


Ausführliche Beschreibung des Ausgabeanlasses:
Seit 1961 war Schmidt Senator der Polizeibehörde in Hamburg. In dieser Funktion wurde er während der Sturmflut 1962 als Krisenmanager weit über Hamburg hinaus bekannt und geschätzt. Von 1967 bis 1969 war er Vorsitzender der SPD-Bundestagsfraktion, 1969 bis 1972 Bundesminister der Verteidigung und 1972 bis 1974 Bundesminister der Finanzen.
Vor allem nach seiner Kanzlerschaft erlangte Helmut Schmidt als Elder Statesman parteiübergreifend hohe Popularität. Von 1983 bis zu seinem Tod war er Mitherausgeber der Wochenzeitung Die Zeit.
Vom 13. Dezember 1961 bis zum 14. Dezember 1965 amtierte Schmidt unter den Ersten Bürgermeistern Paul Nevermann und Herbert Weichmann als Senator der Polizeibehörde (ab Juni 1962: Innensenator) der Freien und Hansestadt Hamburg. In diesem Amt erlangte er vor allem als Krisenmanager bei der Sturmflut 1962 an der deutschen Nordseeküste in der Nacht vom 16. auf den 17. Februar 1962 Popularität und sehr hohes Ansehen. Er koordinierte den Großeinsatz von Polizei, Rettungsdiensten, Katastrophenschutz und THW. Ohne dazu durch gesetzliche Grundlagen legitimiert zu sein, nutzte Schmidt bestehende Kontakte zur Bundeswehr und NATO, um mit Soldaten, Hubschraubern, Pioniergerät und Versorgungsgütern von Bundeswehr und Alliierten schnelle und umfassende Hilfe zu ermöglichen. Schmidt schuf damit ein Vorbild für Einsätze von Bundeswehr und Militärressourcen im Inland im Rahmen von Amts- und Nothilfe bei Naturkatastrophen. Er wird hierzu mit den Worten zitiert: „Ich habe das Grundgesetz nicht angeguckt in jenen Tagen.“ Im Januar 1963 ermittelte die Bundesanwaltschaft im Zuge der Spiegel-Affäre gegen den Innensenator wegen Beihilfe zum Landesverrat. Hintergrund war, dass Schmidt im Herbst 1962 der Bitte seines Studienfreunds Conrad Ahlers um Überprüfung von Auszügen des kurz vor der Veröffentlichung stehenden Artikels „Bedingt abwehrbereit“ auf strafrechtliche Veröffentlichungshindernisse nachkam. Das Verfahren wurde Anfang 1965 eingestellt.
Bei den Wahlen von 1965 errang Schmidt erneut ein Bundestagsmandat. Als ein Jahr später die unionsgeführte Regierung Ludwig Erhard stürzte, bildete die SPD zusammen mit den Unionsparteien CDU/CSU die erste Große Koalition mit Kurt Georg Kiesinger (CDU) als Kanzler und Willy Brandt (SPD) als Vize-Kanzler und Außenminister. Schmidt, der aufgrund der Erkrankung Fritz Erlers bereits seit Herbst 1966 kommissarisch den Vorsitz der SPD-Bundestagsfraktion führte und ihn nach Erlers Tod im Februar 1967 auch offiziell übernahm, und Rainer Barzel fielen dabei als Fraktionsvorsitzenden der beiden Haupt-Koalitionspartner Schlüsselrollen bei der Abstimmung der parteiinternen Arbeit zu. Auf dieser Basis entstand ein persönliches Freundschaftsverhältnis mit dem politischen Gegner Barzel, das bis zu dessen Tod im Jahre 2006 anhielt. Schmidt hielt im Bundestag beim Staatsakt für Rainer Barzel die Trauerrede. Schmidts erfolgreiche Tätigkeit als Hamburger Innensenator und Fraktionsvorsitzender machten ihn zu einem der ersten Anwärter seiner Partei auf höhere Regierungsaufgaben in der Bundespolitik.
Nach dem Wahlsieg der SPD in der Bundestagswahl 1969 und der Vereinbarung der Sozialliberalen Koalition mit der FDP berief Bundeskanzler Willy Brandt Schmidt am 22. Oktober 1969 als Bundesminister der Verteidigung in die neue Bundesregierung. In seiner Amtszeit wurde der Grundwehrdienst von 18 auf 15 Monate verkürzt und die Gründung der Bundeswehruniversitäten in Hamburg und München beschlossen.
Am 7. Juli 1972 übernahm er nach dem Rücktritt von Professor Karl Schiller das Amt des Finanz- und Wirtschaftsministers. Nach der Bundestagswahl 1972 wurde dieses „Superministerium“ wieder geteilt. Die FDP stellte ab dem 15. Dezember 1972 den Bundeswirtschaftsminister; Schmidt führte weiterhin das Bundesministerium der Finanzen.
Nach dem Rücktritt Willy Brandts als Regierungschef wählte der Bundestag Schmidt am 16. Mai 1974 mit 267 Ja-Stimmen zum fünften Kanzler der Bundesrepublik. Die größten Herausforderungen während seiner Amtszeit waren die weltweite Wirtschaftsrezession (Stagflation) und die Ölkrisen der 1970er Jahre, die die Bundesrepublik unter seiner Führung besser überstand als die meisten anderen Industriestaaten, sowie die Rentenfinanzierung 1976/1977 und der Terrorismus der Rote Armee Fraktion (RAF) im sogenannten „Deutschen Herbst“. Seine frühere Verhandlungsbereitschaft mit den Terroristen, speziell bei der Entführung von Peter Lorenz 1975, sah er später als Fehler an. Er verfolgte von da an eine unnachgiebige harte Linie, die ihm mitunter harsche Kritik seitens der Angehörigen von Opfern einbrachte. In einem Interview sagte Schmidt im Jahr 2007, er habe die enorme Verantwortung für das Leben anderer bei Geiselnahmen wie der von Hanns Martin Schleyer als existenziell bedrückend empfunden. Insgesamt gesehen habe die Epoche des linken Terrorismus durch die Medien ein Gewicht bekommen, das ihre tatsächliche Bedeutung für die deutsche Geschichte deutlich übersteige.
Schmidt war entschiedener Befürworter der Stromerzeugung aus Kernkraft. 1977 beabsichtigte seine Regierung die Errichtung einer Anlage zur Wiederaufarbeitung von Kernbrennstoffen in Gorleben.
Gemeinsam mit dem französischen Staatspräsidenten Valéry Giscard d’Estaing, verbesserte Schmidt die deutsch-französischen Beziehungen und verwirklichte entscheidende Schritte hin zur weiteren europäischen Integration. So wurde kurz nach Schmidts Amtsübernahme der Europäische Rat etabliert, und auch die wirtschaftspolitisch bedeutendste Maßnahme seiner Regierungszeit ergriff er in Zusammenarbeit mit Giscard: die Etablierung des Weltwirtschaftsgipfels im Jahr 1975, der als informelle Zusammenkunft der Staats- und Regierungschefs der bedeutendsten westlichen Demokratien geplant war, die Einführung des Europäischen Währungssystems und der Europäischen Währungseinheit (ECU) zum 1. Januar 1979, aus denen später die Europäische Wirtschafts- und Währungsunion und der Euro hervorgehen sollten. Auf eine Idee Schmidts und Giscards ging auch die Gründung der Gruppe der 7 (G7) zurück.
Im Jahr 1977 wies Schmidt als erster westlicher Staatsmann auf die Gefahren für das Rüstungsgleichgewicht durch die neuen SS-20 Mittelstreckenraketen der Sowjetunion hin: Er befürchtete, die Fähigkeit der Sowjetunion, Westeuropa atomar angreifen zu können, ohne dabei seine Schutzmacht USA in Mitleidenschaft zu ziehen, könnte auf Dauer zu einer Entkoppelung der amerikanischen von den europäischen Sicherheitsinteressen führen. Er drängte daher auf den sogenannten NATO-Doppelbeschluss, der die Aufstellung von Mittelstreckenraketen in Westeuropa vorsah, dies aber mit einem Verhandlungsangebot an die Sowjetunion verband, beiderseits auf diese Waffensysteme zu verzichten. Dieser Beschluss war in der Bevölkerung und vor allem in der eigenen Partei sehr umstritten. Aus der Protestbewegung gegen den NATO-Doppelbeschluss, die sich mit der wachsenden Zahl von Umweltschützern verband, ging am Ende von Schmidts Regierungszeit die neue Partei der Grünen hervor.
Vor dem Hintergrund einer zunehmenden Abkehr der SPD vom durch Schmidt initiierten NATO-Doppelbeschluss zerfiel im Spätsommer 1982 die von ihm geführte sozialliberale Koalition an Differenzen in der Wirtschafts- und Sozialpolitik (Bundeshaushalt, öffentliche Verschuldung, Beschäftigungsprogramme). Am 17. September 1982 traten sämtliche FDP-Bundesminister (Hans-Dietrich Genscher, Gerhart Baum, Otto Graf Lambsdorff und Josef Ertl) zurück. Schmidt übernahm daher zusätzlich zum Amt des Bundeskanzlers noch das Amt des Bundesministers des Auswärtigen (wie als einziger Bundeskanzler sonst nur Konrad Adenauer) und führte die Regierungsgeschäfte ohne Mehrheit im Bundestag weiter.
Am 1. Oktober 1982 endete die Kanzlerschaft durch ein konstruktives Misstrauensvotum gegen Helmut Schmidt. Mit den Stimmen von CDU, CSU und der Mehrheit der FDP-Fraktion wurde Helmut Kohl zu seinem Nachfolger im Amt des Bundeskanzlers gewählt.
Schmidt verlor danach in der SPD fast jede Unterstützung für seine Sicherheitspolitik: Auf dem Kölner Parteitag der SPD vom 18. und 19. November 1983 stimmten von rund 400 Delegierten neben Schmidt nur 14 dem Seeheimer Kreis zugehörige Delegierte für den NATO-Doppelbeschluss; darunter der frühere Verteidigungsminister Hans Apel. Am 10. September 1986 hielt Helmut Schmidt seine Abschiedsrede im Bundestag und schied aus dem Haus aus.
Die Sicherheitspolitik Schmidts wurde derweil von der christlich-liberalen Koalition fortgeführt. Sie mündete in den Abschluss der INF-Verträge am 8. Dezember 1987. Mit dem Zustandekommen dieses Abkommens wurde das bereits 1977 von Schmidt formulierte Fernziel des NATO-Doppelbeschlusses von 1979 – die beidseitige Vernichtung sowjetischer und US-amerikanischer atomarer Mittelstreckenraketen – erreicht.
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