Estland 2017

Weg in die Unabhängigkeit

2 Euro Estland 2017 Weg in die UnabhängigkeitNominal: 2 Euro
Kategorie: 2 Euro Gedenk-Umlaufmünze
Verpackung: in Rolle
Erstausgabe: 26.June 2017
Ausgabepreis: 2.00 €uro
Auflage: NP 1.500.000
Prägestätte: Lietuvos monetų kalykla
Künstler: Jaan Meristo
Münzzeichen: [nicht erfasst]
Sammlerausgaben: 1 Ausgaben
Serien: [Diese Münze ist keiner Serie zugeordnet]
Rand: [nicht erfasst]
© Copyright Bilder: Eesti Pank

Motiv:
Im Zuge der Februarrevolution 1917 in Russland gab es in Estland etliche Turbulenzen, die später 1918 zur Unabhängigkeit führten. Das Motiv zeigt eine stilisierten Eiche, an deren einst kahlen Ästen neue Blätter sprießen.

Links:
• Wikipedia: https://de.wikipedia.org/wiki/Geschichte_Estlands
• Geschichte Estlands: http://www.baltikum-blatt.eu/medien/20-dbbl-artikel/estland/2514-estland-stellt-gedenkmuenze-vor
• Estnischer Freiheitskrieg: https://de.wikipedia.org/wiki/Estnischer_Freiheitskrieg

Sammlerausgaben, die diese Gedenkmünze beinhalten:

Weg in die Unabhängigkeit
2 Euro Coincard
[anzeigen]
 


Ausführliche Beschreibung des Ausgabeanlasses:
Estland war im Zuge des Großen Nordischen Krieges seit 1710 dem russischen Kaiserreich eingegliedert. Nach der Großen Gesandtschaft hatte sich der damalige Herrscher Peter der Große entschlossen, die Auseinandersetzung zunächst nicht mit dem Osmanischen Reich (der heutigen Türkei), sondern mit Schweden im Nordwesten zu suchen. 1700 begann der Große Nordische Krieg. Nach fast zehn Jahren des Kämpfens mit Verwüstungen in bis dahin unbekanntem Maß auf dem livländisch-estnischen Kriegsschauplatz wendete sich das Kriegsglück dauerhaft zugunsten Russlands. Nach der für Karl XII. von Schweden so verhängnisvollen Schlacht bei Poltawa in der heutigen Ukraine eroberte Russland 1709 die baltischen Provinzen mit ihren Hauptstädten Riga und Rewal, dem heutigen Tallinn.
Nach der Februarrevolution 1917 in Russland wurde auch in dem kleinsten Baltenstaat die Zarenherrschaft beendet. Am 12. April erließ die provisorische Regierung ein Dekret über die Autonomie Estlands. Im Mai und Juni 1917 fanden dann die allgemeinen, indirekten Wahlen zum provisorischen Landtag des Gouvernements Estland mit Sitz in Tallinn statt.
Am 28. November 1917, kurz nach der Oktoberrevolution der Bolschewiki unter der Führung von Wladimir Iljitsch Lenin in Petrograd (heute St. Petersburg), erklärte sich der provisorische Landtag in Tallinn in seiner letzten Sitzung zur obersten Gewalt in Estland bis zum Zusammentritt einer verfassungsgebenden Versammlung. Die Versammlung setzte einen Ältestenrat (Eesti maapäeva vanemate nõukogu) ein, der im Krisenfall auch die Kompetenz zur Gesetzgebung hatte.
Der Forderung der Bolschewiki nach einer Selbstauflösung des Landtages kamen die Abgeordneten nicht nach. Elf Tage später wurde der Landtag von den Bolschewiki gewaltsam aufgelöst. Die Abgeordneten gingen in den Untergrund. Die Staatsgewalt in Estland wurde von November 1917 bis Februar 1918 vom bolschewistischen Kriegs-Revolutionskomitee Estlands (Eestimaa Sõja-Revolutsioonikomitee) ausgeübt und war von Greueltaten an Regimegegnern geprägt.
In der Endphase des Ersten Weltkrieges, unter dem Eindruck der sich aus Estland zurückziehenden russisch-bolschewistischen Truppen und des sich damit abzeichnenden Machtvakuums, nahm der Ältestenrat des Landtages am 19. Februar 1918 das national geprägte „Selbständigkeitsmanifest“ an und bildete das dreiköpfige „Rettungskomitee“ („Päästekomitee“) mit umfassenden exekutiven Befugnissen.
Am 24. Februar 1918 erklärte der Ältestenrat des Landtages in Tallinn mit dem „Manifest an alle Völker Estlands“ („Manifest kõigile Eestimaa rahvastele“) unter Berufung auf die Volkssouveränität endgültig Estlands staatliche Unabhängigkeit von Sowjet-Russland. Am selben Tag bestimmte er die 13-köpfige provisorische Regierung Estlands, der auch Mitglieder der nationalen Minderheiten angehören sollten. Das Manifest war bereits am Abend zuvor in der Ostsee-Kurstadt Pärnu (deutsch Pernau) öffentlich verlesen und gedruckt worden.
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