Frankreich 2018

Simone Veil

2 Euro Frankreich 2018 Simone VeilNominal: 2 Euro
Kategorie: 2 Euro Gedenk-Umlaufmünze
Verpackung: in Rolle
Erstausgabe: 29.June 2018
Ausgabepreis: 2.00 €uro
Auflage: NP [noch nicht bekannt]
Prägestätte: Monnaie de Paris Pessac
Künstler: [nicht erfasst]
Münzzeichen: [nicht erfasst]
Sammlerausgaben: [keine Ausgaben vorhanden]
Serien: [Diese Münze ist keiner Serie zugeordnet]
Rand: [nicht erfasst]
© Copyright Bilder: Monnaie de Paris

Motiv:
Simone Veil [Aussprache si.mɔn vɛj] (geborene Jacob; * 13. Juli 1927 in Nizza; † 30. Juni 2017 in Paris) war eine französische Politikerin und Holocaust-Überlebende. Von 1979 bis 1982 war sie Präsidentin des Europäischen Parlamentes. Seit dem 20. November 2008 war Simone Veil Mitglied der Académie française.

Wissenswertes:
Urpsrünglich war ein Motiv zu Ehren der Französischen Kornblume vorgesehen. Diese schaffte die Genehmigung im Europarat aber nicht .

Sammlerausgaben, die diese Gedenkmünze beinhalten:

Es wurden keine Sammlerausgaben gefunden.
 
Ausführliche Beschreibung des Ausgabeanlasses:
Simone Veil war die Tochter des Architekten André Jacob, der im Ersten Weltkrieg mehrere Jahre in Kriegsgefangenschaft verbrachte. Ihre Mutter Yvonne Steinmetz war Atheistin und gab ihr Chemiestudium auf Bitten ihres Mannes auf, um sich der Familie zu widmen. Die Familie war jüdisch und aus kulturellen Gründen stolz auf das Judentum, jedoch nicht religiös, sondern säkular, republikanisch und patriotisch eingestellt.

1944 wurden Veil und ihre Familie von der Gestapo verhaftet. Sie wurde im Gestapo-Hauptquartier, dem Hotel „Excelsior“, verhört. Ihr Vater und ihr Bruder Jean wurden nach Litauen deportiert und kamen dort um. Ihre Schwester Denise war bei der Résistance, wurde ins KZ Ravensbrück verschleppt, konnte jedoch überleben. Simone, ihre Mutter und ihre andere Schwester Madeleine, genannt Milou, wurden ins KZ Auschwitz-Birkenau deportiert. Die Selektion bei der Ankunft in Auschwitz überlebte sie, weil sie vortäuschte, bereits 18 Jahre alt zu sein; sie erhielt die Häftlingsnummer 78651. Sie überlebten acht Monate im Konzentrationslager Auschwitz-Birkenau. Im Januar 1945 machten sie zusammen den Todesmarsch von Auschwitz zum KZ Bergen-Belsen durch. Ihre Mutter Yvonne Jacob starb am 15. März 1945 in Bergen-Belsen an der Typhusepidemie, die dort grassierte. Kurz danach, am 15. April 1945, wurden Simone und ihre Schwester Milou in Bergen-Belsen von den britischen Streitkräften befreit.

Simone Veil studierte am Institut d’études politiques de Paris. Die ausgebildete Juristin Veil gehörte von 1974 bis 1979 den Kabinetten Jacques Chiracs und Raymond Barres als Gesundheitsministerin an. Sie war nach Germaine Poinso-Chapuis die zweite Frau auf einem Ministerposten in Frankreich. In ihrer Funktion als Gesundheitsministerin sorgte sie für einen erleichterten Zugang zu Verhütungsmitteln – der Verkauf von Verhütungsmitteln wie der Pille war in Frankreich erst 1967 legalisiert worden. Mit ihrem Namen am meisten verbunden ist jedoch ihr harter Kampf für die Legalisierung des Schwangerschaftsabbruchs in Frankreich. Ein Gesetz zur Fristenregelung wurde am 17. Januar 1975 durch das französische Parlament angenommen und ist als Loi Veil („Veil-Gesetz“) bekannt.

Nach ihrem ersten Ausscheiden aus der Regierung kandidierte sie für die UDF als Spitzenkandidatin bei den ersten Europawahlen 1979. Das Europäische Parlament wählte Veil zur Präsidentin. Sie war die erste Frau, die dieses Amt innehatte. Aufgrund einer interfraktionellen Absprache legte sie dieses Amt in der Mitte der fünfjährigen Legislaturperiode Anfang 1982 nieder. (Die Präsidentschaft im Europäischen Parlament dauert bis heute jeweils 2 ½ Jahre.) Nachfolger wurde der niederländische Sozialist Piet Dankert.

Unter Premierminister Édouard Balladur war sie zwischen 1993 und 1995 französische Ministerin für Soziales, Gesundheit und Stadtwesen im Range einer Staatsministerin. Von 1998 bis 2007 war Veil Mitglied des Verfassungsrats.

2004 sprach Simone Veil anlässlich der Gedenkstunde zum Tag des Gedenkens an die Opfer des Nationalsozialismus vor dem Deutschen Bundestag.

2008 wurde Veil zum Mitglied der Académie française gewählt, die sich der Pflege der französischen Sprache widmet. Ihr Sitz dort war Fauteuil 13, auf dem auch schon der Dichter Racine saß; sie übernahm diesen Sitz am 18. März 2010.

Im Jahr 1981 wurde Simone Veil mit dem Internationalen Karlspreis der Stadt Aachen „für ein demokratisches Europa“ ausgezeichnet. 2005 erhielt sie den Prinz-von-Asturien-Preis, 2008 den Europapreis Karl V. der Europäischen Akademie von Yuste in Spanien und ist Trägerin der Auszeichnung: Mérite Européen.

In Wiesbaden wurde Mitte der 1990er-Jahre im Europaviertel (einem ehemaligen US-Militärgelände) eine Straße nach Simone Veil benannt.Der Deutsch-Französische Journalistenpreis (DFJP) zeichnete Simone Veil 2009 mit dem Großen Medienpreis aus. 2010 wurden ihr der Heinrich-Heine-Preis der Stadt Düsseldorf sowie der Europäische Bürgerrechtspreis der Sinti und Roma verliehen, 2011 der Schillerpreis der Stadt Marbach am Neckar. Am 5. Juli 2017 wurde Veil mit einem Staatsakt und militärischen Ehren im Hof des Hôtel des Invalides geehrt, worauf sie neben ihrem 2013 verstorbenen Ehemann am Cimetière Montparnasse begraben wurde. Bei der staatlichen Zeremonie waren Präsident Macron, Überlebende des Holocaust, Politiker und Ehrengäste anwesend. In seiner Rede kündigte Macron an, dass die sterblichen Überreste Veils und ihres Ehemannes in das Panthéon umgebettet würden.
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